BLUTEGELTHERAPIE  

Die Blutegeltherapie ist seit mehreren tausend Jahren in fast allen Kulturen bekannt. Mit dem Aufkommen der modernen zellulären Medizin geriet die Blutegeltherapie in Vergessenheit. Heute erlebt die Hirudotherapie eine Renaissance. 

Die Wirkung der Blutegel geht weit über die lokale Blutentziehung und ihre entstauenden Effekte hinaus. Der Inhalt der Saliva besteht aus mehr als 100 verschiedenen Enzymen, die er beim Saugen und vor dem Loslassen abgibt. Die bekanntesten sind: Hirudin (gerinnungshemmend), Calin (ausgiebige Nachblutung), Hyaluronidase (antibiotisch), Histamin (bessere Durchblutung), Serotonin (Stimmungsaufhellung). 

Durch all diese Substanzen vermutet man, dass sich Blutegelbisse fast nie infizieren. Die häufigste Nebenwirkung ist ein lokaler Juckreiz.


Die Blutegeltherapie kann bei folgenden Indikationen angewendet werden: 

  • Arthrose
  • Ataxien
  • Blutohr
  • Euterentzündungen
  • Gelenkgallen
  • Hautveränderungen jeglicher Art
  • Hämatome
  • Hufrehe
  • Hufrollenentzündung
  • Kreuzbandverletzungen (Bänderverletzungen generell) 
  • Kreuzschlag
  • Mauke
  • Nervenentzündungen
  • Nüsternwarzen
  • Rekonvaleszenz nach Chip-Operationen 
  • Sattel- und Gurtdruckstellen (Symptom Behebung)
  • Schulterarthrose
  • Tendinitis (Sehnenverletzungen)
  • Tendovaginitis 

Tritt bei einem Tier einer oder mehrere der folgenden Punkte auf, sollte keine Therapie durchgeführt werden:

  • Anämie (Blutarmut)
  • Arterielle Verschlusskrankheiten
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Blutverdünnenden/ blutgerinnungshemmenden Medikamenten (auch bei Weidenrinde, Teufelskralle) 
  • Bösartige Tumorerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Infektiöse Hautkrankheiten
  • Fieber
  • Histaminunverträglichkeit 
  • Kachexie (Unterernährung)
  • Leukämie
  • Magengeschwür
  • Schmerzmittel wie Equipalazon und Butazolidin

Informationen zur Therapie: 

Der Biss des Egels wird als nicht sonderlich schmerzhaft empfunden. Er gleicht dem Kontakt mit einer Brennessel. Tiere tolerieren die Behandlung relativ gut. Nach der anfänglichen Abwehrreaktion werden sie ganz ruhig. 

Sitzt der Egel einmal fest sollte man ihn am Tier lassen bis er sich selber fallen lässt. Das kann 15-60 Minuten oder noch länger dauern. Der Egel darf auf keinen Fall gewaltsam entfernt werden. 

Durch die herabgesetzte Blutgerinnung blutet die Bissstelle noch bis zu 12 Stunden nach. Ein Verband ist bei den Tieren normalerweise überflüssig. Zirka 20 Stunden nach dem Biss fängt die Wunde an zu verkrusten. Die Durchblutung bleibt noch für weitere 3 bis 5 Tage erhöht. 

Nach der Behandlung sollte das Pferd beaufsichtigt werden.

WICHTIG:
Die energetische Therapie ersetzt nicht den Tierarzt und ich stelle auch keine Diagnosen. Im Akut -und Notfall ist immer sofort der Tierarzt zu rufen. Sie kann jedoch andere Therapien ergänzen und eine wertvolle Unterstützung zur Schulmedizin sein.